Südwestfriedhof Stahnsdorf
Aktualisiert:
22.01.2018
Treffpunkt: Eingang Bahnhofstraße
Bei Interesse bitte eine e-mail mit Terminvorschlag.
Der Vollständige Name ist „Zentralkirchhof Südwest des Berliner Synodalverbandes“. Die Synode der Stadt Berlin hat ihn 1909 angelegt. Weiterhin waren in Ahrensfelde und in Mühlenbeck ähnlich große Friedhöfe geplant.
Neben
Verwaltungs- und Wohngebäude wurde ein Wasserwerk,
eine Holzkirche und ein S-Bahnhof gebaut. Mit der Bahn wurden auch die
Verstorbenen hierher gebracht.
Für die einzelnen Stadtgemeinden wurden Gräberfelder eingerichtet, jedoch ohne Abgrenzungen. Sie tragen die Namen Reformation, Heiliggeist, Erlöser, Nathanael, Trinitatis, Gustav-Adolph, Lietzensee, Schöneberg, Charlottenburg (für nicht evangelische Bürger; zum doppelten Preis).
Auf über 200 ha Gelände wurde der Friedhof ausgelegt. Davon werden Flächen durch die Landwirtschaft und Forst genutzt.
Wegen der „Neugestaltung der Reichshauptstadt“, dem sog. Plan „Germania“, des Lieblingsarchitekten von Adolf Hitler, Albert Speer, mußten viele Grabstätten der geplanten Nord-Süd-Achse im Stadtgebiet von Berlin weichen.
Dabei wurden mit 120 Grabdenkmale und 33.000 Grabstätten vom St. Matthäus-Kirchhof umgebettet. Ebenso vom Zwölf-Apostel-Friedhof über 8.000 Umbettungen. Nach dem Krieg kamen noch 47 Särge aus der zerstörten Garnisonskirche hinzu.
Die schwedische Gemeinde bestattete ihre Verstorbenen auf dem Victoria-Grabfeld.
Auf ihm befindet sich auch ein britischer Soldatenfriedhof mit 1172 Gräben von in deutscher Kriegsgefangenschaft des I. Weltkrieges verstorbenen Soldaten. Sowie ein italienischer Soldatenfriedhof mit 1.650 in deutscher Kriegsgefangenschaft des I. Weltkrieges verstorbenen Soldaten.
Mit der Grenzschließung durch die DDR am 13.8.1961 waren die Gräber von den überwiegen in Westberlin lebenden Angehörigen abgeschnitten.
Bisher
wurden mehr als 67.000 Bestattungen vorgenommen.
Nachfolgend einige Namen:
|
Nachname, Vorname |
Geb. |
Gest. |
Anmerkung |
|
Arco, Georg Graf von |
1869 |
1940 |
Physiker. |
|
Ardenne, Elisabeth Baronin von |
1853 |
1952 |
Großmutter des Wissenschaftlers Manfred von Ardenne. Ihre Scheidungsgeschichte diente Theodor Fontane als Romanvorlage für die Romangestalt „Effi Briest“. |
|
Breitscheid, Rudolf |
1874 |
1944 |
Innenminister. Sprecher der SPD-Fraktion. |
|
Britischer Soldatenfriedhof |
|
1918 |
Britischer Soldatenfriedhof. Sie starben als Kriegsgefangene oder bei Kämpfen in Oberschlesien 1921/22. Geboren waren sie in Australien, Kanada, Südafrika, Neufundland und Neuseeland. |
|
Corinth, Lovis |
1858 |
1925 |
Maler. Gilt neben Max Liebermann zu den Hauptvertretern des Impressionismus. |
|
Crinis, Maximinian de |
1889 |
1945 |
Kinderarzt. Er wurde der Organisator der Euthanasieaktion „T4“. Etwa 5.000 behinderte Kinder fielen ihr zum Opfer. |
|
Garnison- und Gedächtnisgrab |
|
|
Garnison- und Gedächtnisgrab. Hierher wurden ein Teil der Särge (47) aus der kriegszerstörten Gruft der Garnisonkirche |
|
Gennat, Ernst |
1880 |
1939 |
Kriminalist. War in den 20/ 30er Jahren der populärste und erfolgreichste Kriminalist Berlins. |
|
Gottschalk, Joachim |
1904 |
1941 |
Schauspieler. |
|
Gropius, Walther |
1848 |
1911 |
Architekt. Begründer des „Staatlichen Bauhauses Weimar“. Vater des Architekten Walter Gropius |
|
Hanussen, Jan Erik |
1889 |
1933 |
Hellseher. Er stellte hellseherische Fähigkeiten an sich fest und trat als Hellseher in Varietés, wie der Berliner „Scala“ auf. |
|
Humperdinck, Engelbert |
1854 |
1921 |
Komponist. |
|
Italienischer Soldatenfriedhof |
|
1918 |
Italienischer Soldatenfriedhof. "Cimitero Militare Italiano Guerra". Für 1650 nach dem I. Weltkrieg in Kriegsgefangenschaft gestorbene Soldaten. |
|
Jacobsohn, Siegfried |
1881 |
1926 |
Publizist. Begründer der „Weltbühne“ (1905). |
|
Kadelburg, Gustav |
1851 |
1925 |
Lustspieldichter. Autor der Urfassung von „Im weißen Rössel“. |
|
Kluck, Alexander von |
1846 |
1934 |
Militär. Als Generaloberst war er der Führer der 1. Armee in der Marneschlacht 1914. |
|
Langenscheidt, Gustav |
1832 |
1895 |
Verlagsbuchhändler. Wörterbücher |
|
Manzel, Karl- Ludwig |
1858 |
1936 |
Bildhauer. |
|
Murnau, Friedrich- Wilhelm |
1888 |
1931 |
Regisseur. Als Stummfilmregisseur drehte er Filme wie „Nosferatu“ (1922); „Faust“ (1926). |
|
Siemens, Werner von |
1816 |
1892 |
Unternehmer. Gründete 1847 mit dem Mechaniker Johann Georg Halske die Fa. „Siemens & Halske“. |
|
Richthofen, Ferdinand von |
1833 |
1905 |
Forscher. Geologe und Geograph. Asienforscher (China). |
|
Reichelt, Otto |
1854 |
1899 |
Kaufmann. Gründer der Lebensmittelkette „Reichelt“. |
|
Roberts, Ralph Arthur |
1884 |
1940 |
Schauspieler. Theaterdirektor. Er schrieb den Schlager "Auf der Reeperbahn nachts um halb eins ..." |
|
Rohrbach, Adolf |
1889 |
1939 |
Konstrukteur von Flugbooten und Helicopter. |
|
Rumpler, Edmund |
1872 |
1940 |
Auto- und Flugzeugkonstrukteur. „Rumpler-Taube“ (1910), „Tropfenauto“ (1921). |
|
Pannwitz, Walter von |
1856 |
1920 |
Jurist. Rechtsanwalt der Kaiserlichen Familie und Freund von Kaiser W II. |
|
Ullstein, Louis-Ferdinand |
1863 |
1933 |
Verleger. Sohn des Verlegers Leopold U. |
|
Victoriagemeinde |
|
|
Begräbnisstätte der Schwedischen Victoriagemeinde. |
|
Zille, Heinrich |
1858 |
1929 |
Zeichner. Grafiker. Photograph. |