Friedhof Schönhauser Allee
Aktualisiert: 22.01.2018
Treffpunkt: Eingang Schönhauser Allee
Bei Interesse bitte eine e-mail mit Terminvorschlag.
Der II.jüd. Friedhof Berlins. Er wurde 1827 angelegt und dient für ca. 5.000 Toten als letzte Ruhestätte. Von den Nazis wurde er geschändet.
Der älteste sichtbar erhaltene jüdische Begräbnisort in Berlin umfasst 22.500 Einzelgräber und 750 Erbbegräbnisse. Auf dem 1827 angelegten
fünf Hektar großen Friedhof wurden bis 1880 alle in Berlin verstorbenen Juden beigesetzt und vereinzelt auch noch bis in die 1970er Jahre
Verstorbene zur Ruhe gebettet. Eine Besonderheit sind die zweisprachigen Grabmalsinschriften in Deutsch und Hebräisch. Sie zeugen von
den Widersprüchen jüdischen Lebens im 19. Jahrhundert sowie von dem Willen der Berliner Juden zur Integration in ihre Umgebungsgesellschaft.
Die Namen lesen sich wie ein Who’s Who preußischer Kulturgeschichte:
Die Reste des im Zweiten Weltkrieg zerstörten Friedhofsgebäudes wurden 1956 gesprengt.
Auf der Fläche des Leichen- und Gebetshauses steht seit 2005 ein Lapidarium (Architekten: Ruth Golan und Kay Zareh). In der Ausstellungshalle
aus schwarzem Granit, Glas und Stahl werden wertvolle jüdische Grabmale aufbewahrt und die jüdischen Trauer- und Begräbnisriten erklärt.
Es befindet sich an der 1952 gesprengten Leichen- und Feierhalle.
Nachfolgend einige Namen:
|
Nachname, Vorname |
Geb. |
Gest. |
Anmerkung |
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Bleichröder, Gerson von |
1822 |
1893 |
Hof-Bankier. Verwalter der Vermögns von Bismarck |
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Israel, Jacob |
1823 |
1898 |
Kaufhausgründer. |
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Liebermann, Max |
1837 |
1835 |
Maler. |
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Mannheimer, Moritz |
1826 |
1916 |
Mitbegründer der Berliner Textilindustrie. Stiftete ein Hospital und das Altersheim neben dem Friedhof. |
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Mendelssohn, Joseph |
1770 |
1848 |
Bankier. Sohn von Moses Mendelssohn. |
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Meyerbeer, Giacomo |
1791 |
1864 |
Bedeutender Komponist. |
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Ullstein,Leopold |
1826 |
1899 |
Gründete 1877 den Ullstein-Verlag. "Berliner Morgenpost"; "Berliner Illustrirte". |
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Wolff, Bernhard |
1812 |
1879 |
Gründete 1849 das "Wolffs Telegraphisches Bureau" (WTB) und damit die 1. Deutsche Nachrichtenagentur. |